Eine Möglichkeit ist es, sich im Selbststudium zum Software-Tester auszubilden. Eine andere Möglichkeit ist eine Ausbildung mit dem Programm der Qcademy. Im ersten Teil schauen wir uns die fachliche Ausbildung an und anschließend, wie du dich positionieren kannst und den Bewerbungsprozess meisterst, um deine Wunschstelle als Tester zu bekommen.
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Software-Testing-Begriffe mit der ISTQB Zertifizierung
Wenn du dich in einem fremden Land mit den Einheimischen verständigen willst, dann ist der erste Schritt, dieselbe Sprache zu sprechen. Genauso ist es mit deiner Ausbildung im Software-Testen. Das Certified Tester Foundation Level Zertifikat des ISTQB, ist dafür gut geeignet. Hier lernst du zwar nicht das Software-Testen, jedoch lernst du die unterschiedlichen Begriffe und Konzepte im Software-Testen und den traditionellen Softwareentwicklungsprozess kennen.
Das International Software Testing Qualifications Board (ISTQB) ist eine weltweit anerkannte Organisation im Bereich Software-Testing und entwirft zusammen mit Industriepartnern Lehrpläne und Lehrinhalte für verschiedene Tester-Zertifikate. Das Ziel des ISTQB ist es, die Ausbildung von Tester international zu standardisieren. Das Zertifikat ist international bei Arbeitgeber angesehen und du kannst es nach Ablegen der Zertifikatsprüfung in deinem Lebenslauf nutzen. Das Zertifikat ist ein Pluspunkt bei deiner Software-Tester Ausbildung und kann dir bei der Jobsuche nützlich sein.
Neben dem Besuch von Kursen zur Zertifizierungsvorbereitung, kannst du dich im Selbststudium auf die Prüfung vorbereiten. In beiden Fällen empfehlen wir dir das Buch “Basiswissen Softwaretest: Aus- und Weiterbildung zum Certified Tester*”. Zusätzlich zum Buch empfehlen wir dir die Website: smartwebapps.
Hier kannst du kostenfrei Probeprüfungen ausführen, die der echten Prüfung sehr ähnlich sind. Dadurch bekommst du ein Gefühl dafür, wie die Fragen in der Prüfung zum ISTQB Certified Tester – Foundation Level gestellt werden können. Wenn du die Probeprüfungen konstant bestehst, stehen deine Chancen sehr gut, dass du die Zertifizierungsprüfung zum Tester bestehst.
Testentwurfsverfahren vertiefen
Nachdem du die Prüfung bestanden hast, solltest du dich in deiner Ausbildung zum Tester damit beschäftigen, wie das Software-Testen in der Praxis ausgeführt wird. In der ISTQB-Zertifizierung hast du in der Theorie kennengelernt, was Testentwurfsverfahren sind. Hier solltest du dein Wissen nun vertiefen. Ein gutes Buch, welches du dafür nutzen kannst, ist: “A Practitioner’s Guide to Software Test Design*”. Anhand von Beispielen lernst du die Black Box Tests und White Box Tests noch einmal genauer kennen.
Die Problematik ist hier jedoch, dass du sowohl spezifikationsbasierte als auch strukturbasierte Testverfahren nur in der Theorie kennenlernst. Um diese in der Praxis zu üben, benötigst du beim spezifikationsbasierten Testen, Spezifikationen einer Software und beim strukturbasierten Testen den Quellcode einer Software. Weil die strukturbasierten Testverfahren in der Regel von den Softwareentwickler:innen ausgeführt werden, reicht es, wenn du diese in der Theorie kennst. Dass du die spezifikationsbasierten Testverfahren jedoch nicht in der Praxis üben kannst, ist bei deiner Ausbildung zum/zur Softwaretester:in im Selbststudium ein Nachteil.
Erfahrungsbasierte Testverfahren
Zum Glück gibt es noch die erfahrungsbasierten Testverfahren. Bei den erfahrungsbasierten Testverfahren nimmst du nicht die Spezifikationen als Basis für dein Software-Testen, sondern die Anwendung selbst. Hier spielt das explorative Testen eine große Rolle. Eine erste Einführung in das explorative Testen bekommst du im Artikel: “Exploratives Testen”. Um dein Wissen zu vertiefen, empfehlen wir die Standardlektüre zum explorativen Testen: “Explore IT!*: Wie Softwareentwickler und Tester mit explorativem Testen Risiken reduzieren und Fehler aufdecken”.
Das explorative Testen kannst du mit jeder Website oder mobilen Anwendung, die du online findest, üben. Je mehr Funktionalität eine Website oder mobile Anwendung hat, desto mehr kannst du lernen. Je mehr du mit den unterschiedlichen Anwendungen übst, desto mehr Fortschritte wirst du in deiner Ausbildung zum Software-Tester machen.
Fehlerberichte
Wenn du als Tester eine Software testest, wirst du unterschiedliche Fehlerwirkungen identifizieren. Diese solltest du in einem Fehlerbericht festhalten, damit die am Softwareentwicklungsprozess beteiligten Personen die Fehlerwirkung reproduzieren und priorisieren können. Was in einen Fehlerbericht gehört, erfährst du im folgenden Artikel: „Was gehört in einen Bug Report?“.
Das Schreiben von Fehlerberichten solltest du in deiner Ausbildung zum Tester üben. Eine gute Möglichkeit dies zu tun ist das Crowdtesting. Beim Crowdtesting testest du unterschiedliche Anwendungen (z.B. Software) von Unternehmen und bekommst dafür auch noch eine finanzielle Vergütung. Der große Vorteil ist, dass du Feedback auf deine Fehlerberichte bekommst. Zusätzlich sammelst du erste Erfahrungen beim Testen von Softwareanwendungen. Auch dies kannst du in deinem Lebenslauf angeben. Eine Plattform, mit der wir gute Erfahrungen gemacht haben, ist TestBirds.
Agile Vorgehensmodelle – Scrum
Heutzutage ist die agile Softwareentwicklung ein Standard. Deswegen ist es wichtig, dass du dich damit vertraut machst. In deiner Ausbildung zum/zur Tester im Selbststudium bleibt hier jedoch nur die Theorie. Eine erste Einführung bekommst du in dem Artikel: “Ein Einblick in das agile Vorgehensmodell Scrum”. Weitere Informationen über das Scrum Framework, findest du im kostenfreien Scrum Guide.
Agiles Testen
In der ISTQB Tester Foundation Level Zertifizierung, hast du kennengelernt, wie das Software-Testing in der traditionellen Softwareentwicklung abläuft. Jetzt wird es Zeit, dass du dich in deiner Ausbildung zum/zur Software Tester:in damit befasst, wie das Software-Testing in agilen Softwareentwicklungen abläuft. Eine erste Einführung bekommst du im Artikel: “Agiles Testen”. Um dein theoretisches Wissen zu vertiefen, empfehlen wir dir das Buch “Agile Testing Condensed*”. Das agile Testen kannst du im Selbststudium weitestgehend nur theoretisch lernen. Das ist wieder ein Nachteil bei deiner Ausbildung zum Software-Tester im Selbststudium.
Programmierung
Die Testautomatisierung ist fester Bestandteil der agilen Softwareentwicklung. Deswegen lohnt es sich als Tester die Programmierung zu lernen. Da diese in vielen Softwareentwicklungsprojekten die Basis für die Testautomatisierung bildet. Es gibt im Internet viele Kurse zur Programmierung. Wir empfehlen dir hier mit einem Javakurs zu starten. Dein Fokus sollte nicht sein, eine bestimmte Programmiersprache zu lernen, sondern die Konzepte der Programmierung. In unterschiedlichen Projekten wirst du, je nach Projekt, verschiedene Programmiersprachen einsetzen. Wenn du die Konzepte der Programmierung verstanden hast, kannst du dir die unterschiedlichen Programmiersprachen später schnell im Selbststudium aneignen.
Wenn du das Programmieren lernst, solltest du nicht versuchen, so viele Konzepte wie möglich auf einmal zu lernen. Sondern stattdessen jedes Konzept ausgiebig üben. Suche dir dazu Übungsaufgaben im Internet und verbringe viel Zeit mit dem Üben. Hier ist es ähnlich wie in der Mathematik: du lernst die Konzepte erst in der Theorie, verbringst anschließend viel Zeit mit dem Üben und kannst dein Wissen dann für unterschiedliche Problemstellungen einsetzen.
Testautomatisierung
Nachdem du die Programmierung gemeistert hast, wird es Zeit sich mit der Testautomatisierung zu beschäftigen. Hier kannst du gerne mit der Testautomatisierung von Webanwendungen starten. Dazu bietet sich Selenium an. Selenium ist eines der meistgenutzten API’s für die Testautomatisierung von Webanwendungen. Kostenfreie Tutorials zu Selenium findest du auf dem YouTube-Kanal “Testautomatisierung – Gewusst Wie”
Du solltest nicht mit dem Bewerbungsprozess warten, bis du alle vorgestellten Punkte gemeistert hast. Wichtig ist, dass du so schnell wie möglich Praxiserfahrung sammelst und dich dabei kontinuierlich weiterbildest. Die richtige Positionierung auf dem Markt kann dir dabei helfen, mehr Einladungen zu Bewerbungsgesprächen zu bekommen und in diesen zu punkten.
Positionierung als Software-Tester
Wenn du dich im deutschsprachigen Raum nach Artikeln zum Thema Software-Testing und Testautomatisierung umschaust, wirst du feststellen, dass fast nur Unternehmen darüber schreiben. Dies ist eine gute Möglichkeit, dich optimal zu positionieren. Denn das macht dich im Lebenslauf und in den Bewerbungsprozessen einzigartig und interessant.
Du fragst dich jetzt, worüber du schreiben sollst? Halte doch deine Ausbildung zum Tester in Artikeln fest. Auf WordPress kannst du dir einen kostenfreien Blog erstellen und schon mit dem Schreiben loslegen. Wenn du brainstormst, findest du schnell Themen, über die du schreiben kannst.
Beispielsweise:
- Was habe ich bei der Vorbereitung auf die ISTQB-Prüfung gelernt?
- Wie habe ich mich auf die ISTQB-Prüfung vorbereitet?
- Was habe ich über Testentwurfsverfahren gelernt?
- Wie habe ich mir die Programmierung selbst beigebracht?
Wie du siehst, kannst du einiges zu deiner Ausbildung als Software-Tester:in schreiben.
Die besten Artikel kannst du dann in deinem Lebenslauf unter dem Punkt „Veröffentlichungen“ angeben. Warte nicht erst, bis du die hier vorgestellten Themen gemeistert hast, bevor du anfängst, darüber zu schreiben. Sondern beginne damit, sobald du die ersten Themen lernst.
Der Bewerbungsprozess als Software-Tester
Durch die Positionierung hast du gute Karten im Bewerbungsprozess. Der erste Schritt für deine Bewerbung sollte es sein, dass du dir deine Motivation aufschreibst. Es geht darum, dein Gegenüber davon zu überzeugen, dass du wirklich für das Thema brennst. Das beweist du nicht nur, indem du dir zum Beispiel dein Wissen im Selbststudium aneignest, sondern dass du auch deine Freizeit dafür opferst.
Wichtig ist es, dass das “Warum” klar wird:
- Warum willst du Tester werden?
- Warum hast du dieses bestimmte Thema gelernt?
- Warum bewirbst du dich gerade dort?
- Warum hast du diese oder jene Softwareanwendung getestet?
- Warum hast du beim Testen gerade dieses Testentwurfsverfahren eingesetzt?
Erzähle im Bewerbungsgespräch, was du alles gelernt hast, wo du Schwierigkeiten hattest und wie du diese gemeistert hast.
Nachdem du dir deine Motivation aufgeschrieben hast, übe das Ganze am besten im Freundes- und Familienkreis und lasse dir Feedback geben. Können sie deine Leidenschaft für das Thema spüren?
Im Software-Testing ist die Nachfrage nach Software-Tester derzeit sehr groß. Dies ermöglicht es dir, Bewerbungsgespräche in der Praxis zu üben. Nachdem du dein Motivationsschreiben optimiert hast, solltest du gleich damit starten. Sieh diese Gespräche als Übung. Reflektiere jedes Gespräch und schaue, was du noch verbessern kannst. Irgendwann wird dann die optimale Stelle als Tester für dich dabei sein.
Vor- und Nachteile: Software-Tester-Ausbildung im Selbststudium
Vorteile:
- Du kannst dir deine Zeit selbst einteilen
- Es ist relativ kostengünstig
Nachteile:
- Du musst dir dein Kurrikulum selbst zusammenstellen
- Du bekommst kein direktes Feedback
- Du weißt nie, wo du fachlich stehst
- Du weißt oft nicht, wann du in den Bewerbungsprozess sollst
- Du lernst manche Themen nur in der Theorie
- Du bekommst keine Erfahrungen aus der Praxis
- Alleine zu lernen kann auf Dauer möglicherweise demotivieren
Die Software-Tester-Ausbildung bei der Qcademy
Bei der Software-Tester-Ausbildung der Qcademy bildest du zusammen mit anderen Lernteilnehmer:innen ein Team. Das hat den großen Vorteil, dass du nicht alleine lernst, sondern gemeinsam in einer Gruppe. Das Konzept ist nach dem agilen Vorgehensmodell Scrum aufgebaut. Dadurch lernst du neben den Testing-Inhalten, vom ersten Tag an das Scrum Framework in der Praxis kennen. Dieses bereitet dich auf deine zukünftige Mitarbeit in Softwareentwicklungsprojekten optimal vor.
Fachliche Themen in der Praxis einsetzen
Erfahrene Trainer teilen in unterschiedlichen Workshops ihre Erfahrungen aus der Praxis mit dir. Dadurch bekommst du einen realistischen Einblick in Softwareentwicklungsprojekte, auf die Probleme, die dort in der Praxis beobachtet werden können und welche Lösungsansätze wir dafür empfehlen.
Die unterschiedlichen Fachthemen, die wir dir für dein Selbststudium vorgestellt haben, wirst du zusammen mit den Coaches und deinem Team in Workshops, Gruppenarbeiten und individuellen Arbeiten meistern und in Praxisprojekten vertiefen. Du bekommst kontinuierlich Feedback zu deinen aktuellen Fähigkeiten und was deine nächsten Schritte sein sollten. Des Weiteren wirst du noch weitere Themen kennenlernen und anwenden können.
Beispielsweise:
- Risikobasiertes Testen
- Backend Testing
- Datenbanken
- Testautomatisierung von Backend-Anwendungen
- Agiles Testen
- Testing Tools
- Test Strategy
- Agiles Testen
- Implementierung einer Webanwendung
- etc.
Dadurch, dass das Lernkonzept der Qcademy agil aufgebaut ist, bestimmst du hier dein Lerntempo selbst.
Praxisübungen
Im Selbststudium konntest du einige Themen nur in der Theorie üben. Die Qcademy hat einige Kooperationen mit Start-ups, die unterschiedliche Softwareanwendungen zur Verfügung stellen. Dadurch wirst du in Projekten reale Praxiserfahrung sammeln.
Positionierung
Bei der Qcademy schreibst du in jedem Sprint (Lernzyklus von 2 Wochen) einen Artikel zu unterschiedlichen Fachthemen. Diese werden genutzt, um dich optimal zu positionieren. Dadurch sammelst du in deiner Software-Tester-Ausbildung bei der Qcademy einige Veröffentlichungen, die deinen Marktwert kontinuierlich steigern.
Bewerbungsprozess
Im Selbststudium ist eine der größten Herausforderungen, selbst zu entscheiden, wann du bereit bist, um den Bewerbungsprozess zu starten. Es kann dir schwerfallen, die Stellenanzeigen zu selektieren und herauszufinden, welche zu deinen Fähigkeiten passen.
Die Qcademy-Trainer:innen arbeiten kontinuierlich mit dir zusammen. Darum kennen sie deine aktuellen Fähigkeiten und können optimal einschätzen, wann du für den Bewerbungsprozess bereit bist. Sie analysieren zusammen mit dir Stellenanzeigen und filtern dabei heraus, welche optimal zu dir passen. Zusätzlich dazu, hat die Qcademy Kooperationen mit unterschiedlichen Unternehmen, die an ausgebildeten Testern interessiert sind.
Unsere Bewerbungscoaches begleiten dich im Bewerbungsprozess und bereiten dich optimal darauf vor. Wir optimieren zusammen dein Motivationsschreiben und deinen Lebenslauf. Du übst die Bewerbungsgespräche zusammen mit den Coaches.
Vor- und Nachteile: Software-Tester-Ausbildung mit der Qcademy
Vorteile:
- Du bekommst kontinuierliches Feedback
- Du wirst optimal auf den Bewerbungsprozess vorbereitet
- Du bestimmst dein Lerntempo selbst
- Erfahrene Trainer:innen teilen ihr Praxiswissen
- Wir arbeiten kontinuierlich an deiner Positionierung
- Du wirst auf die ISTQB-Zertifizierung vorbereitet
- Du lernst Scrum in der Praxis kennen
Nachteile:
- Du musst über einen längeren Zeitraum Motivation und Zeit investieren
- Du bist an feste Termine pro Woche gebunden und musst kontinuierlich mitarbeiten
Zusammenfassung Software-Tester-Ausbildung
Die Ausbildung als Software-Tester:in im Selbststudium verlangt von dir viel Eigeninitiative. Hier musst du selbst entscheiden, wann du fachlich gut genug aufgestellt bist, um in den Bewerbungsprozess zu gehen. Des Weiteren hast du keine/n Mentor:in, der/die entscheidet, was deine nächsten Schritte sind und woran du als Nächstes arbeiten solltest. Die Ausbildung im Selbststudium ist in der Regel zudem langwieriger als die Ausbildung mit Unterstützung bei der Qcademy. Bei der Ausbildung der Qcademy arbeitest du vom ersten Tag an im agilen Vorgehensmodell Scrum. Du bekommst eine praxisorientierte Ausbildung, die dich optimal auf den Beruf im Software-Testing vorbereitet. Du hast mehrere Mentor:innen an deiner Seite, die dir kontinuierliches Feedback geben.