Dabei war ein Einstieg in die IT-Branche eigentlich nie Teil meines Plans gewesen, zumindest nicht damals nach dem Abitur, als ich mich für einen Karrierepfad entscheiden sollte. Stattdessen begann ich, Biologie zu studieren. Ich wollte forschen und sah mich schon als coole Forensikerin oder aufstrebende Genetikerin auf dem Weg zum Nobelpreis. Doch bald musste ich feststellen, dass das Biostudium mir nicht wirklich lag, und nach zwei Jahren wechselte ich in einen völlig anderen Bereich: die Germanistik.
Ich verliebte mich in die Sprachhistorie und belegte jedes Seminar in Alt-, Mittel- und Frühneuhochdeutsch, das mir über den Weg lief. Ich begeisterte mich für Grammatik, Orthographie, Kommunikationswissenschaften … Im Grunde alle Lektionen, die erklärten, warum wir sprechen und schreiben, wie wir es eben tun.
2016 hatte ich dann den Master of Arts in der Tasche und begab mich auf den Arbeitsmarkt. Zuerst als Lektorin in einem Biografie-Unternehmen, bis ich Ende 2017 meinen jetzigen Job als Online-Redakteurin antrat. Der Hauptschwerpunkt meiner Arbeit ist das Verfassen juristischer Ratgeber und News. Ich verbringe manchmal Tage mit der Recherche hochkomplexer Themen und stehe dann vor der Aufgabe, diese in einem verständlichen Text für ein Laienpublikum aufzuarbeiten.
Darüber hinaus muss ich aber auch dafür sorgen, dass die Ratgeber auf der Webseite landen, verständlich formatiert sind und alle Widgets ihre Funktion erfüllen. Das führte zwangsläufig dazu, dass ich mich auch mit Webdesign und Programmierung auseinandersetzen musste, und je länger ich meinen Job ausübte, desto mehr merkte ich, wie viel mehr Spaß mir das machte als das eigentliche Erstellen des Contents.
Diese Erkenntnis kam für mich überraschend. Erst interessierte ich mich für Biologie, dann für Sprachgeschichte und plötzlich hat es mir auch noch Programmierung angetan? Es dauerte eine ganze Weile, bis ich die Gemeinsamkeit meiner vielfältigen Interessen erkannte: Ich liebe es, Dingen auf den Grund zu gehen. Warum haben Schnecken blaues Blut? Warum wird ein Satz im Konjunktiv ganz anders verstanden als im Indikativ? Warum verdammt nochmal wird dieser Gehaltsrechner auf der Webseite nicht korrekt angezeigt? Die Suche nach der Antwort macht mir mindestens so viel Spaß wie das tatsächliche Ergebnis.
Ich sah mich nach Möglichkeiten um, dieses Interesse an Problemfindung und -lösung zum Beruf zu machen, und stolperte schließlich über das Angebot der Qcademy. Hier bot sich mir die Gelegenheit zum Quereinstieg in die IT-Branche und nach einem kurzen Moment des Zögerns meldete ich mich für den nächsten Info-Termin an.
Francesco und Jakob entpuppten sich als sehr sympathische Gesprächspartner und je länger sie von ihrem Programm und der Tätigkeit als Softwaretester erzählten, desto mehr schwanden meine Zweifel.
Spätestens, als Jakob die Schlagworte „analytisches und kritisches Denken” fallen ließ, war ich überzeugt, den richtigen Bereich für mich gefunden zu haben. Darüber hinaus gefiel mir aber auch das Ausbildungsprogramm selbst, insbesondere die Tatsache, dass es nicht nur um die Vermittlung der fachlichen Inhalte geht, sondern die Teilnehmer auch bei der eigentlichen Jobfindung begleitet und unterstützt werden.
Denn wenn ich ehrlich bin, war vor allem die Furcht, ins kalte Wasser geworfen zu werden, der Grund, weshalb ich nicht schon früher einen Quereinstieg in den IT-Sektor in Erwägung gezogen habe.
Diese Furcht habe ich nun nicht mehr. Stattdessen freue ich mich auf die neuen Herausforderungen und warte gespannt auf den Start der Ausbildung! Wenn man es so betrachtet, könnte ich nun doch noch zur Forensikerin werden: Ich darf herausfinden, was passiert ist. Nur dass mein „Tatort” diesmal eine fehlerhafte Software ist.
